Gemeinde reagiert auf Platzierung beim ADFC Fahrradklima-Test 2020

Letzte Woche wurden die Ergebnisse des ADFC Fahrradklima-Tests 2020 veröffentlicht. Bei dieser bundesweiten Umfrage konnten von September bis November letzten Jahres 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit einer Gemeinde beantwortet werden. Von den 52 saarländischen Kommunen wurden aufgrund vordefnierter Mindestteilnehmerzahlen letztlich nur elf Städte und Kommunen in das fnale Städteranking aufgenommen. Alle elf Gemeinden erhielten Bewertungen zwischen befriedigend und mangelhaft. Die Gemeinde Schiffweiler wurde von insgesamt 79 Befragten mit der durchschnittlichen Schulnote 4,86 bewertet. Somit landete sie beim ADFC Fahrradklima-Test 2020 in der Kategorie „Ortsgrößenklasse < 20.000 Einwohner“ auf dem 418. Rang – in dieser Gruppierung der letzte Platz.

„Ich möchte dies ein Stück weit relativieren, denn Fakt ist, dass von den 10.303 Kommunen Deutschlands kleiner als 20.000 Einwohner gerade einmal 418 an der Bewertung teilgenommen haben. Im Saarland waren es lediglich drei Kommunen, nämlich Bexbach, Kirkel und Schiffweiler, die bewertet wurden. Andere Kommunen dieser Größenordnung wurden nicht erfasst. Es stellt sich also die Frage, wo wir bei der Bewertung aller vergleichbaren Kommunen gelandet wären, repräsentativ erscheint mir die Umfrage jedenfalls nicht. Darüber hinaus kann die Gemeinde Schiffweiler schon aufgrund ihrer Topografe mit einer Vielzahl von Städten und Kommunen in Deutschland nicht mithalten. Dies soll allerdings nicht als Ausrede gesehen werden. Wir haben die Ergebnisse des ADFCs zur Kenntnis genommen und intensiv studiert. Im Vergleich mit anderen Gemeinden ist diese Platzierung natürlich unerfreulich. Allerdings nehmen wir die Radfahrer/-innen und ihre Bedenken ernst. Daher sind wir uns auch bewusst, dass gerade im Bereich des Alltagsradverkehrs erheblicher Nachholbedarf besteht. Die Erstellung eines Radverkehrskonzepts wurde vom Gemeinderat im Dezember 2020 beschlossen. Weitere Schritte werden gerade eingeleitet“, erklärt Bürgermeister Markus Fuchs.

Diese Schritte sehen folgendermaßen aus: Das Förderprogramm NMOB-Rad (Nachhaltige Mobilität) wurde in der letzten Woche mit den dazugehörigen Förderrichtlinien veröffentlicht. Dieses Landesprogramm sieht eine Förderung von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben vor (höchstens jedoch 50.000 €).

Ein Antrag zur Förderung eines Radverkehrskonzepts wird nun umgehend gestellt. Zeitgleich werden Angebote bei entsprechenden Fachplanern eingeholt, damit nach Förderzusage eine zeitnahe Beauftragung durch den Gemeinderat erfolgen kann. Im Rahmen der Erstellung des Radverkehrskonzepts sollen neben der Politik auch Fachverbände und die Bürger beteiligt werden, um eine möglichst große Akzeptanz bei der Umsetzung des Konzepts zu erreichen. Ziel der Verwaltung ist die schnellstmögliche Konzepterstellung, damit dieses noch in die derzeit vom Land begonnene Fortschreibung des Radverkehrsplanes Saarland einfießen kann.

„Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Haushalt 2021 eingestellt, der vom Gemeinderat im Februar 2021 beschlossen wurde. Wir sind nun also handlungsfähig und arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung des Ratsbeschlusses vom Dezember 2020“, so der Schiffweiler Bürgermeister abschließend.