Mit Alpakas rund um den Strietberg

Ganz geheuer sind ihm seine kleinen, zweibeinigen Begleiter noch nicht. Samson spitzt die Öhrchen und blickt mit großen Augen in die Runde. Zusammen mit drei anderen Alpakas harrt er an diesem sonnigen Freitag auf dem Strietberg der Dinge, die da kommen. Mit dem für Alpakas so eigentümlichen Zug um den Mund, der an ein Lächeln erinnert, warten die vier Tiere von Pfarrerin Wiltrud Bauer auf die etwa 15 Kinder samt Eltern, die sich zur „Märchenhaften Alpakawanderung auf dem Strietberg“ angemeldet haben.

Im Rahmen des zehnjährigen Bestehens des Naturerlebnisweges Strietberg haben der NABU Gruppe Schiffweiler und die Gemeinde Schiffweiler einige Veranstaltungen rund um den Weg organisiert. Christa Karmann, die beim NABU Schiffweiler für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zuständig ist, konnte für die Wanderung am vergangenen Freitag Pfarrerin Wiltrud Bauer mit ihren Alpakas gewinnen. Die Gemeindepfarrerin aus Landsweiler-Reden setzt die Tiere vorwiegend als Helfer in der Seelsorge ein, bestreitet mit ihnen aber auch die ein oder andere Wanderung.

„Heute habe ich euch Alpakas in allen Farben mitgebracht“, begrüßt Pfarrerin Bauer die Kinder und Eltern bei der Wanderung. Abraxas, Alehandro, Leonardo und Samson recken die langen Hälse ganz so, als wüssten sie, dass die Rede von ihnen ist. Stoisch warten sie auf ihren Einsatz. Doch bevor es losgehen kann, erklärt Bauer noch einige wichtige Dinge im Umgang mit den Tieren. Neben dem Hinweis, nicht hinter einem Alpaka herzulaufen, wenn dieses ausbüxt, und die Tiere nicht alles, was am Wegesrand wächst, fressen zu lassen, erklärt sie außerdem, dass Alpakas in einer Reihe laufen. „Leonardo ist der Chef von meinen Tieren, er möchte immer alles im Blick haben, deshalb läuft er als letztes“, sagt Bauer. Den Anfang macht der braune Samson, der so wegen seines wolligen Fells genannt wird. Noch etwas argwöhnisch lässt er sich von zwei Kindern in die Mitte nehmen und auf den Weg führen. Und so setzt sich die Karawane in Bewegung.

Unterwegs stoppt die Pfarrerin immer wieder einmal, um den Kindern Geschichten zu erzählen. So erklärt sie zum Beispiel, woher Alpakas ihr besonderes Aussehen haben. Besonders gespannt lauschen die Kinder dem Märchen aus den Anden, bei dem ein Mädchen träumt, sie hätte zwölf weiße Alpakas aus einem Tuch geschüttelt. Gänzlich unbeeindruckt stehen unterdessen Bauers eigene vier Alpakas auf der Wiese und lassen sich in dieser Zeit von den Eltern streicheln. Einzig Samson, das braune Alpaka, unterstützt Bauer mit eigentümlich Lauten, die ein bisschen nach Ungeduld klingen.

Am Ende der Tour wartet der NABU mit Getränken und kleinen Snacks auf die Gruppe. Die wolligen Weggefährten finden ein schattiges Plätzchen gleich neben dem Picknickplatz. Allen voran Samson, der seine ganze Aufmerksamkeit einem kleinen Kirschbäumchen zuwendet.

Auch im kommenden Jahr plant der NABU Gruppe Schiffweiler wieder eine Wanderung mit Alpakas auf dem Strietberg. Die letzte Veranstaltung im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Naturerlebnisweges Strietberg ist eine schaurig-schöne Halloweenwanderung am 31. Oktober. Nähere Infos dazu werden zeitnah auf der Homepage der Gemeinde Schiffweiler und im Mitteilungsblatt zur Verfügung gestellt.