Rathaussturm: Narren jagen Fuchs aus dem Bau

Die Schiffweiler Narrenschaft stürmte am Samstag erfolgreich das Rathaus.

Obschon als kampfbereiter Wikinger verkleidet, konnte sich Bürgermeister Markus Fuchs nicht recht gegen die vereinigte Narrenschaft Schiffweilers erwehren. Diese stürmte am Samstag unterstützt von zahlreichen kleinen und großen Fasebooze das Rathaus. 

Ein Umzug mit den Karnevalsvereinen KKV Landsweiler-Reden, die Elleretze Heiligenwald und HCV Die Flitsch Heiligenwald sowie dem Musikverein Harmonie Schiffweiler und der Schützengilde Wemmetsweiler hatte sich zunächst vom Feuerwehrgerätehaus in Schiffweiler aus in Bewegung gesetzt. Vor den Pforten des Rathauses angekommen, richteten die Sitzungspräsidenten das Wort zugleich an den Verwaltungschef, doch der ließ sich erstmal nicht blicken.

„Er verkriecht sich ja immer in seinem Bau und sagt dann: Ich heiße Fuchs und bin sehr schlau“, riefen sie. Nach langer Ansprache meldete sich Bürgermeister Fuchs schließlich zu Wort: „Ich sitz do drenn, alleen so fir mich, mache mer Gedanke, wie krien ich die Schulde vom Tisch. Dofür brauch ich Ruh, muss mich konzentriere. Doch was is jetzt, sogar mei neie Fenster dun vibriere“. 

Schlau, wie es einem Fuchs gebührt, sprach er aus sicherer Entfernung vom Fenster des ersten Stockes zum närrischen Volk. Doch das, nicht einmal von den Schüssen der Wemmetsweiler Kanoniere beeindruckt, forderte weiter seine Verhaftung. „Ihr senn schussfescht, ned zu erschrecke“, bemerkte dann auch der Hausherr und ehe er sich versah, kamen die Garden, um ihn aus dem Bau zu locken. Vor die Massen gezerrt, die wehende weiße Fahne im Hintergrund, sagte Fuchs: „Ich hanns kapiert, ab sofort wird kapituliert“ und erflehte Gnade bei den Jecken.

Das Kinderprinzenpaar vom HCV Die Flitsch, Prinz Johannes I. und Prinzessin Viktoria I., sowie Prinz Marco I. und ihre Lieblichkeit Michelle I. von den Elleretzen nahmen den Rathausschlüssel sowie die Kasse entgegen. Zum Abschluss richteten sie noch das Wort an ihr Volk und riefen für die närrischen Tage zehn Gebote aus. 

Danach wurde im Sitzungssaal des Rathauses und im Feuerwehrgerätehaus ausgelassen gefeiert.